Straumann® BLT – SLActive®

Mit dem durchmesserreduzierten Bone Level Tapered SLActive® Implantat von Straumann® behandelte Nichtanlage des seitlichen Oberkieferschneidezahns

Ein klinischer Fallbericht von Pierre Olivier Sage, Frankreich

Dieser Fallbericht zeigt, wie das Straumann® Bone Level Tapered (BLT) 2,9 mm SC unter Berücksichtigung der umgebenden Gewebe (Knochen und Weichgewebe) zur Behandlung enger Zahnzwischenräume in der ästhetischen Zone verwendet werden kann, um bestmögliche Ergebnisse für die Papille zu erreichen. Es ist sehr leicht handzuhaben und ermöglicht eine sehr gute Primärstabilität. Aufgrund des Designs des Loxim™ Transferteils, mit dem sich die vertikale Platzierung gut kontrollieren lässt, läuft die Insertion schnell, einfach und präzise ab. Ausserdem erleichtert es den Zugang zu engen Zahnzwischenräumen. Der ovale Gingivaformer ermöglicht eine optimale Weichgewebekonditionierung während der transgingivalen Einheilung.

Autor: Pierre Olivier Sage

Dr. Pierre Olivier Sage

D.U. in Implantologie (Strassburg, Frankreich). D.U. in prä- und periimplantärer Implantatchirurgie (Paris, Frankreich). CES festsitzende Versorgungen (Nancy, Frankreich). Privatpraxis in Biesheim, Frankreich.    

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Ausgangslage

Eine 42-jährige Patientin stellte sich mit einem kongenital fehlenden seitlichen Oberkieferschneidezahn (21) in meiner Praxis vor (Abb. 1). Der koronale Abstand zwischen Zahn 21 und 23 war wegen der distalen Migration des Zahns 21 begrenzt (Abb. 2). Daher war es unmöglich, ohne vorherige kieferorthopädische Behandlung ein Implantat zu setzen. Ziel der kieferorthopädischen Behandlung war die mesio-distale Vergrösserung des Abstands zwischen Zahn 21 und 23. Die Ausrichtung der Schneidezahn-Mittellinie wurde von Dr. Gilles Schneider vorgenommen. Nachdem die Behandlung abgeschlossen war, war der Abstand immer noch klein, liess aber die Platzierung eines Implantats mit kleinem Durchmesser zu (Abb. 3, 4).

Behandlungsplanung

Nachdem die Situation mit der Patientin besprochen worden war, wurde vereinbart, ein Implantat mit kleinem Durchmesser (2,9 mm) in Regio 22 zu setzen und anschliessend eine festsitzende Versorgung herzustellen. Ausserdem wurden eine Bindegewebstransplantation zur Vergrösserung des Volumens der bukkalen Lamelle sowie die Verblendung von Zahn 13 geplant.

Chirurgisches Verfahren

Um eine Narbenbildung in der ästhetischen Zone zu vermeiden, wurde vom mittleren Schneidezahn bis zum Eckzahn eine marginale Inzision durchgeführt (Abb. 5). Ein solches Lappendesign bietet zudem eine bessere Sicht auf die Zahnwurzeln (Abb. 6). Das Mukoperiost wurde hochgeklappt (Abb. 7, 8) und das Implantatbett präpariert. Das Straumann® BLT Implantat (Roxolid®, SLActive® 2,9 mm / 10 mm) wurde dann in Regio 22 inseriert (Abb. 9–12). Als Nächstes wurde wie von Gamborena et al. beschrieben ein Bindegewebstransplantat präpariert. Das Transplantat wurde auf der bukkalen Seite platziert und mit Nahtmaterial der Stärke 6-0 stabilisiert (Abb. 13). Nach einer Einheilzeit von drei Monaten (Abb. 14) wurde über dem Implantat eine kleine Inzision angelegt und die Schleimhaut zur bukkalen Seite geschoben. Anschliessend wurde ein ovaler Gingivaformer eingesetzt (Abb. 15).

Prothetisches Verfahren

Nach zwei weiteren Wochen der Einheilung war das Weichgewebe um das Implantat-Sekundärteil gesund, und die bukkale Kontur war gut erhalten. Als Nächstes wurde eine Abformung vorgenommen, und auf dem individualisierten Sekundärteil wurde eine Krone entworfen, die anschliessend hergestellt und zementiert wurde (Abb. 17, 18, 18a). Ausserdem führten wir eine kleine Intervention an Zahn 13 durch, um ihn für das Einsetzen von Keramikveneers zu präparieren (Abb. 16, 16a), die bukkale konvexe Form des Eckzahns anzupassen und die Schneidekanten auszurichten.

Endergebnis

Das prothetische Endergebnis war sehr zufriedenstellend. Fünf Monate nach dem Eingriff war der gingivale Komplex um das Implantat herum stabil. Das periimplantäre Weichgewebe war gesund und wies keine Entzündungszeichen auf. Dank des kleinen Implantatdurchmessers konnte sich die Papille um den Zahn neu ausbilden (Abb. 19, 20).