Dr. Vietor, in Ihren Fortbildungskursen teilen Sie 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Zahnmedizin und Implantologie mit einem breiten Fachpublikum. Wie reagieren Ihre Kollegen auf Ihre Erfahrung mit dem TRIOS?
Ich erlebe oft, dass Kollegen tatsächlich nicht bewusst ist, welch große Bandbreite ein Intraoralscanner bietet. Sei es Zeitersparnis, Präzision, Anwenderfreundlichkeit oder neue Behandlungsoptionen – in all diesen Bereichen bringt der Wechsel von der manuellen Abformung zum Scannen eklatante Verbesserungen. Die integrierte Schnittstelle vom TRIOS zum Labor und die spezifischen Vorteile des Intraoralscanners vermeiden jegliche Form von analogen Umwegen. Das offene TRIOS System ist somit ohne Einschränkungen für alle Behandlungsgebiete geeignet.
Wie wirken sich diese Vorteile auf konkrete Anwendungsgebiete aus?
In der Aligner-Therapie wird sehr deutlich, dass ich mit dem TRIOS gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlage. Der TRIOS ermöglicht ein sehr gradliniges Arbeiten. Da die Schnittstelle zum Labor vorinstalliert ist, sind nur wenige Klicks notwendig, um sonst hintereinanderliegende Arbeitsschritte zu bündeln. Zwischenschritte wie die Erstellung von Gipsmodellen fallen sogar ganz weg. Zudem können Behandlungsdaten in Echtzeit und in naturgetreuen Farben auf dem Monitor angezeigt und mit dem Patienten besprochen werden. Diese Geschwindigkeit ist eindrucksvoll für Patienten und ein deutlicher Zeitgewinn für den Behandler.
Wie viel schneller ist das Scannen im Vergleich zur manuellen Abformung?
Im Hinblick auf den Zeitaufwand stellt der TRIOS einen Quantensprung zu früheren Scannern und eine deutliche Verbesserung zur konventionellen Abformung dar. Scans sind zumindest gleich schnell, in vielen Fällen schneller als eine konventionelle Abformung und das Ergebnis liegt sofort vor, eine exakte Beurteilung kann ohne Wartezeiten erfolgen. Fehlende Bereiche oder Ungenauigkeiten und Artefakte können in Sekunden Zahn für Zahn korrigiert werden. Früher war hierfür ein erneuter Komplettabdruck mit all seinen negativen Begleiterscheinungen für den Patienten und das Team notwendig. Die Scangeschwindigkeit und die direkte Schnittstelle zum Doktorportal wirken sich zusammen mit dem Entfall von zahlreichen Zwischenschritten, überflüssigen Transportwegen und Wartezeiten auf Aushärtung von analogen Modellen, stark auf die Effizienz im Praxisalltag aus.
Können Sie uns Beispiele nennen, welche neuen Behandlungsoptionen Ihnen auf Anhieb einfallen?
In der Prothetik beispielsweise ermöglicht der TRIOS die Festlegung des Bisses vor dem eigentlichen Behandlungsbeginn oder der Präparation. Somit muss der Biss nicht während der Behandlung rekonstruiert oder nach der Präparation unter den Erschwerten Bedingungen der Lokalanästhesie festgelegt werden.
Schnelligkeit und Präzision bringen auch in der Implantologie einen entscheidenden Unterschied. Mit dem TRIOS können wir das Emergenzprofil der periimplantären Gingiva innerhalb weniger Sekunden berührungsfrei erfassen. Dieser Zeitgewinn ist entscheidend, da das Zahnfleisch schon in wenigen Minuten um einen beträchtlichen Prozentsatz schrumpft und dadurch die Übertragungsgenauigkeit in das Labor stark leiden kann. Mit dem Scan kommen wir dieser Schrumpfung zuvor und können ein sehr exaktes Emergenzprofil erstellen, was wiederum der Präzision der Suprakonstruktion und der Ästhetik dient.
Inwieweit ist die optimierte Arbeitsweise durch den Intraoralscan für die Patienten nachvollziehbar?
Unsere Patienten sind begeistert von der Anwendung des TRIOS. Wer einmal mit dem Scanner erfasst wurde, schließt die analoge Abformung für die Zukunft für sich aus. Der kurze nahezu berührungsfreie Scanprozess bewirkt bei den Patienten kaum unangenehme Assoziationen und begeistert viele für die digitale Form der Behandlung.
Überzeugend in der Behandlung mit dem TRIOS ist zudem, dass wir die Scandaten direkt auf dem Monitor sehen. Nicht als Negativ, sondern als Positiv, in naturgetreuen Farben. So haben die meisten Patienten ihre Zähne noch nie gesehen.
Die Software ermöglicht uns, Behandlungsergebnisse realistisch zu simulieren und bereits erzielte Erfolge unmittelbar zu vergleichen und darzustellen. Das ist neu für viele Patienten, sie sind regelrecht geflasht von solchen Optionen. Entsprechend hoch ist die Akzeptanz für das Verfahren. Sehr spannend sind z. B. auch die Reaktionen auf Kontrollscans im Rahmen der Aligner-Therapie. Denn die meisten Patienten gewöhnen sich sehr schnell an Verbesserungen und vergessen vollkommen, wo sie hergekommen sind.
Insgesamt schafft die digitale Arbeitsweise mit dem TRIOS für den Patienten einen hohen Komfort und einen direkteren Einbezug in die Behandlung. Das macht Spaß und ist überaus effizient.
Hat der Scanner Ihrer Meinung nach die Zahnmedizin verändert?
Der TRIOS hat viele Türen geöffnet und hält zahlreiche Optionen bereit. Für Zahnärzte, die bereit sind, bisher analoge Prozesse digital umzusetzen, ist das ein deutlicher Zugewinn an Möglichkeiten und eine Steigerung der Produktivität. Aus unserem Praxisalltag ist der Intraoralscanner absolut nicht mehr wegzudenken. Digitale Lösungen sind aus meiner Sicht längst keine Zukunftsmusik mehr, sie sind die Gegenwart – mit komfortablen Lösungen und vielen Benefits sowohl für Zahnärzte als auch für Patienten.