Young Professional Success Story – Dr. Julian Diebler
"Ich wollte immer schon mein eigener Chef werden"
"Ich wollte immer schon mein eigener Chef werden"
Dr. Dr. Julian Diebler hat sich über das Studium der Humanmedizin für eine Karriere als Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie entschieden.
Ende 2022 wagte er in Neustadt am Rübenberge den Schritt in die Selbstständigkeit. Dabei spielte unter anderem das Young Professional Program (YPP) für seine berufliche Entwicklung eine wichtige Rolle. Im Interview erzählt Dr. Dr. Diebler von seinen Erfahrungen auf dem Weg in die Niederlassung und teilt seine Learnings.
"Erstmals Kontakt zu YPP hatte ich 2021 in St. Peter-Ording. Damals war ich gerade in den Mietvertragsverhandlungen für meine jetzige Praxis, konnte dort viele interessante Vorträge hören und bereits niedergelassene Kolleg*innen treffen."
Dr. Dr. Diebler über den Kontakt zum Young Professional Program
Bitte stelle Dich kurz vor und beschreibe Deinen beruflichen Werdegang.
Servus und Moin! Mein Name ist Julian Diebler. Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und einen Hund und wohne ländlich in der Nähe von Hannover in Grasdorf. Aufgewachsen bin ich in einer klassischen „Zahnarztfamilie“. Mein Vater hatte über 40 Jahre seine eigene Praxis, die inzwischen von meinen beiden Brüdern und meiner Schwester übernommen worden ist. Ich bin ein bisschen aus der Reihe getanzt und habe nach meinem wenig glanzvollen Abitur 2005 in Wien angefangen Zahnmedizin zu studieren.
2006 erhielt ich einen Studienplatz in Leipzig, bin aber bereits nach wenigen Tagen nach Wien zurückgekehrt, zu sehr war ich vom Studiengang an der Medizinischen Universität Wien, wie auch von der Stadt Wien überzeugt.
2008 habe ich auf einem Kongress für MKG-Chirurgie in der Wiener Hofburg als Saaldiener gearbeitet und nach den vielen spannenden Vorträgen war mein Berufsziel schnell klar!
2008 pausierte ich das Zahnmedizinstudium und konnte aufgrund der Wiener Studienordnung direkt ins 5. Semester Humanmedizin wechseln. 2012 war das Studium Humanmedizin abgeschlossen, 2015 dann das wiederaufgenommene Zahnmedizinstudium. Als Familienmensch entschied ich mich anschließend, die Facharztausbildung in der Heimat an der Medizinischen Hochschule Hannover zu beginnen und schließlich auch zu beenden. Im Herbst 2020 wechselte ich als Facharzt in eine Praxis für MKG-Chirurgie nach Hannover.
Mich reizte von Beginn an der Gedanke an eine Praxisneugründung und so begannen schnell die Standortplanungen. Entschieden habe ich mich für Neustadt am Rübenberge, eine Stadt mit 45000 Einwohnern in der Region Hannover, in der ich am 01. Dezember 2022 die erste Praxis für MKG-Chirurgie eröffnet habe.
Was waren Deine Beweggründe Zahnarzt zu werden?
Unser Vater nahm uns vier Geschwister häufig mit in seine Praxis. Die erfüllende künstlerische und handwerkliche Tätigkeit, in kurzer Zeit erreichbare Heilerfolge und die damit verbundene Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten und nicht zuletzt die Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg bei akzeptabler Arbeitsbelastung und planbarer Freizeit haben mich zur Zahnmedizin und schließlich zur Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gebracht.
In welchen Bereichen liegt Deine Spezialisierung/ Tätigkeitsschwerpunkte?
Als MKG-Chirurg und Fachzahnarzt für Oralchirurgie liegen meine Schwerpunkte natürlich in der Chirurgie. Geprägt von meiner Facharztausbildung bei Professor Gellrich, versuche ich nahezu ausschließlich autolog zu augmentieren, digital geplant zu implantieren und auch den „Respekt“ vor Weisheitszähnen nicht zu verlieren. Ein ausgefüllter Tag besteht für mich aus Implantationen, chirurgischen Zahnerhaltungsmaßnahmen wie Wurzelspitzenresektionen, komplizierten Zahnentfernungen, fachspezifischen Entfernungen von Basaliomen und anderen Tumoren und kosmetischen Korrekturen, auch mit Hilfe von Botulinum oder Hyaluron.
Wie kam es zu dem Wunsch, sich in einer eigenen Praxis niederzulassen?
Ich nehme meine Projekte gerne in die die eigenen Hände. Bestehende Konzepte dienen mir als Leitfaden und Planungshilfen, können aber meinen Wunsch nach Individualität nicht befriedigen. Das gilt für alle Bereiche wie Praxisdesign, Geräte und Instrumente und Verwaltungs- und Behandlungsabläufe. Deshalb kam für mich ein Einstieg in eine bestehende Praxis oder eine Übernahme nie in Frage.
Als mich dann ein Zahnarzt aus Neustadt am Rübenberge auf ein Neubauprojekt aufmerksam machte, einem geplanten Ärztehaus neben dem Krankenhaus mit KITA im Erdgeschoss, großem Parkplatz vor dem Gebäude, Bushaltestelle und Apotheke direkt nebenan, stand mein Entschluss fest.
Was waren für Dich die größten Herausforderungen nach Abschluss des Studiums?
Das waren die Arbeit in einem Universitätskrankenhaus der Maximalversorgung, der öffentliche Dienst! „Alles so wie immer“ hieß es häufig. Das klingt nach Struktur, macht aber auch viel Veränderung unmöglich.
Auch die ersten Nachtdienste waren herausfordernd. Allein auf Station und in der Notaufnahme, da waren erfahrenere Assistenzärzte als „Telefonjoker“ und natürlich der Oberarzt im Hintergrund schon beruhigend!
Mit welchen Herausforderungen wurdest Du wärend Deiner Niederlassung konfrontiert?
Als angestellter Facharzt mit zwei kleinen Kindern eine große Praxis zu planen, das war schon anstrengend! Ohne meine Frau hätte ich das nie geschafft! Auch ein Konkurrent, der sich in denselben Räumlichkeiten als MKG-Chirurg niederlassen wollte, hat Nerven gekostet. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich auf einige Bluffs nicht reingefallen bin! Drei Monate nach Mietvertragsunterschrift begann der Ukrainekrieg...die Welt hatte sich verändert.
Welche Tipps kannst Du geben? Welche Erfahrungenen möchtest Du weitergeben?
Man braucht eine standfeste Basis, jemanden, der einem den Rücken freihält und ganz wichtig: Vertrauenspersonen! Das Grundkonzept meiner Praxis beruht auf Erfahrungswerten meines Vaters. Jeder Raum, die Laufwege, die Anordnung und Aufstellung aller Geräte und Möbel. Alles haben wir gemeinsam geplant. Dazu die Beiträge meiner Geschwister aus der jüngeren Generation. Außerdem habe ich mir MKG-Praxen befreundeter Chirurgen in ganz Deutschland angeschaut und so viele Anregungen erhalten, die meine Planungen beeinflusst und mich auch vor Fehlentscheidungen bewahrt haben.
Vertrauensvolle Steuerberater und seriöse Finanzberater sind ebenfalls wichtig! Mit dem Regional-Vertriebsleiter meines Depots habe ich in der monatelangen Planungsphase fast täglich telefoniert! Den Fachplaner des Depots habe ich am meisten genervt, mehrere hundert Stunden hat er die Praxis geplant, gezeichnet und immer wieder Änderungswünsche eingearbeitet.
Was begeistert Dich am meisten an Deiner Arbeit? Wo siehst Du die größte Herausforderung?
Patientinnen und Patienten schnell schmerzfrei und glücklich zu machen! Festes Fundament für stabilen Zahnersatz zu schaffen.
Die größte Herausforderung wird in Zukunft sicher der Mitarbeiterinnenmarkt sein. Deswegen von Anfang an: faire Bezahlung, klare Strukturen, Wertschätzung.Tägliche Arbeit
Bitte beschreibe Deine Praxisstruktur.
Ich habe eine reine Überweiserpraxis gegründet. Überweisende Kolleginnen und Kollegen erteilen mir einen klaren Behandlungsauftrag, den ich ausführe. Sollte es die Situation erfordern, halte ich Rücksprache.
Keinen Personenkult! Ich habe meine Praxis bewusst „MKG am Klinikum“ genannt und meinen Namen nicht in den Vordergrund gestellt. Ich möchte, dass Patienten genauso gern zu meiner angestellten Kollegin wie zu mir gehen.
Freundlichkeit und Transparenz im Behandlungsfall, jeder Behandlungsraum und die OPs verfügen über große Bildschirme, auf denen wir alles darstellen und erklären können. Jede Patientin und jeder Patient sollte vollumfänglich aufgeklärt werden und ohne offene Fragen die Praxis verlassen!
Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Neuheiten und Innovationen?
Ganz klar der digitale Workflow. Von der digitalen und völlig transparenten Aufklärung über die strahlungsarme dreidimensionale Bildgebung zur sicheren Entfernung von Weisheitszähnen bis hin zum nahezu vorhersagbaren Ergebnis bei digital geplanten Bohrschablonen bei Implantationen.
Wie wichtig ist für Dich das berufliche Netzwerk?
Essentiell. Eine Überweiserpraxis lebt davon! Der ständige Austausch mit überweisenden Kolleginnen und Kollegen ist mir enorm wichtig und macht Spaß! Man lernt nie aus, erarbeitet gemeinsam Behandlungskonzepte und kann so das optimale Ergebnis für die Patientinnen und Patienten erzielen. Gerade schwierige Fälle besprechen wir häufig interdisziplinär mit prothetisch orientierten Zahnärzten und Kieferorthopäden.
Anhand welcher Kriterien haben Sie sich für Ihr erstes Implantatsystem entschieden?
Grundsätzlich muss die Qualität der angebotenen Produkte passen, was zweifelsohne der Fall ist! Schon als angesteller MKGler hatte ich intensiven Kontakt mit der Sales Managerin Peggy Beier von Straumann. Sie hat mir bei allen Fragen sehr lieb geholfen und war immer auf „kurzem Dienstweg“ für mich zu erreichen.
Warum verwenden Sie heute das Straumann-Implantatsystem?
Zuverlässige, gute Produkte und exzellenter Service!
Welche Vorteile bietet es Dir?
Implantationen können mit häufig vorhersagbarem Ergebnis sicher durchgeführt werden. Innovative Implantatsysteme mit BLX- und TLX-Implantaten erweitern das Leistungsspektrum für Sofortimplantationen.
Welchen Stellenwert hat es in Deiner Praxis?
Straumann-Implantate gehören zu den am häufigsten gesetzten Implantaten in meiner Praxis und werden daher nahezu täglich von meiner Kollegin und mir verwendet!
Young Professional Program (YPP)
Wie hat Dir das Young Professional Program auf Deinem Weg geholfen?
Erstmals Kontakt zu YPP hate ich 2021 in St. Peter Ording. Damals war ich gerade in den Mietvertragsverhandlungen meiner jetzigen Praxis und konnte dort viele interessante Vorträge hören und bereits niedergelassene Kollegen treffen. Die Veranstaltung kann ich allen Kolleginnen und Kollegen, die sich niederlassen möchten, absolut empfehlen!
Wie bist Du auf die Rückenwind-Veranstaltung aufmerksam geworden?
Mein Dentaldepot und Peggy Beier von Straumann haben mir von der Veranstaltung erzählt.
Wie hat Dich die Veranstaltung „Rückenwind“ geprägt?
Sie hat mich auf meinem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt und mir bei vielen unklaren Entscheidungen geholfen. Vor allem auch das berufliche Netzwerk konnte ich weiter ausbauen!
Kannst Du uns ein paar Höhenpunkte erzählen, die du bei Rückenwind nicht missen möchtest?
Marketing mit Rabea Hahn von Whitevision, Hinweis auf mögliche juristischen Fallstricke und die gemeinsamen Unternehmungen tagsüber und abends am Strand!