Straumann® BLT – Straumann® Variobase®

Implantatinsertion nach Zahnextraktion mit Knochen- und Weichgewebetransplantation in Verbindung mit einer sofortigen provisorischen Versorgung in einer geschädigten Alveole (BLT/Variobase)

Ein klinischer Fallbericht von José Manuel Losada, Spanien

Der vorliegende Fall zeigt, dass es zwar notwendig ist, dieses Verfahren langfristig weiter zu vertiefen und zu untersuchen, dass die bis heute erzielten Ergebnisse jedoch gleichwertig oder günstiger sind als die, die bei in Etappen durchgeführten Verfahren erzielt werden. Diese Ergebnisse waren sehr motivierend, um diese therapeutische Strategie weiter zu vertiefen. Das Verfahren bietet den wesentlichen Vorteil, dass der Patient weniger chirurgischen Eingriffen ausgesetzt ist, weniger Manöver und Prothetiksitzungen notwendig sind und sich die klinische Dauer und die Gesamtbehandlungsdauer dadurch entsprechend verkürzen. Für diese Technik sind umfangreiche Schulungen notwendig, da sie aufgrund der Bedeutung der 3D-Implantatposition, des Hart- und Weichgewebevolumens und des Prothetikdesigns sehr techniksensibel ist.

Autor: José Manuel Losada

Dr. José Manuel Losada

Abgeschlossenes Zahnmedizin-Studium in Madrid, Spanien. Weiterbildung als Facharzt für Endodontie in Buenos Aires, Argentinien, und als Facharzt für Oralchirurgie und Implantologie Im Krankenhaus Principe de Asturias, Madrid, Spanien. Assistenzprofessor für Implantologie im Postgraduiertenprogramm des Krankenhauses Principe de Asturias.

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Ausgangslage

Der 28-jährige Patient kam ohne allgemeine gesundheitliche Probleme oder Gewohnheiten, die sich auf die Prognose unserer Behandlung auswirken könnten, in unsere Praxis. Nach der klinischen Untersuchung (Abb. 1) (periapikale Röntgenaufnahme, Sondierung, DVT-Aufnahme) wurde eine vertikale Wurzelfraktur mit einem Defekt auf der bukkalen und palatinalen Wand diagnostiziert. Verschiedene Behandlungsoptionen wurden dem Patienten vorgestellt und mit ihm besprochen, und er entschied sich für den Ersatz des Zahns 21 durch ein Implantat. Da seine Mundhygiene schlecht war, wurde eine grundlegende parodontale Therapie durchgeführt und die Plaquekontrolle einen Monat lang wöchentlich beurteilt.

Behandlungsplanung

Nach der gründlichen Untersuchung des auf dem DVT-Scan zu sehenden Restknochens (Abb. 2, 3) entschieden wir uns für ein Sofortimplantat, da wir glaubten, dass mit dem Straumann® Bone Level Tapered (BLT) Implantat Primärstabilität und ein hohes Eindrehmoment erreicht werden könnten. Dementsprechend planten wir eine provisorische Sofortversorgung mit der Krone des Patienten und stellten einen Silikonschlüssel her, damit die Krone nach der Extraktion genau an ihrer ursprünglichen Position wieder eingesetzt werden konnte. Die verschriebene Antibiotikatherapie bestand aus 1 g Amoxillin mit Clavulanat eine Stunde vor dem Eingriff und anschliessend eine Woche lang alle 8 Stunden 500 mg.

Chirurgisches Verfahren

Zahn 21 wurde vorsichtig extrahiert (Abb. 4), um zu gewährleisten, dass die Papillen und die Weichgewebekonturen intakt bleiben. Um die Knochenresorption auf ein Minimum zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass sowohl das Knochen- als auch das Weichgewebetransplantat stabil bleiben, wurde kein Lappen abgehoben. Das Granulationsgewebe wurde entfernt und die Alveole mit CHX 2 % gespült. Das Implantatbett wurde für ein Straumann® BLT Implantat ∅ 4,1 mm (Roxolid® SLA® 4,1 × 12 mm) präpariert. Das Implantat wurde zur palatinalen Seite der Zahnalveole hin platziert, sodass eine 2,5 mm breite und 3,5 mm tiefe Lücke zu unserem idealen Gingivarand verblieb (Abb. 5). Unter Verwendung eines provisorischen Langzeit-Sekundärteils und der Krone des Patienten bereiteten wir das Provisorium mithilfe eines Silikonschlüssels vor, um die Krone exakt an ihrer ursprünglichen Position wieder einzusetzen. Die Lücke wurde mit einem xenogenem Knochentransplantat gefüllt. Ausserdem brachten wir ein Bindegewebstransplantat aus dem anterioren Teil des Gaumens nach der Envelope-Technik ein. Die Gewebetasche wurde mit einem Sklerotom (mit scharfer Spitze) präpariert. Die provisorische Krone wurde verschraubt, und alle okklusalen Kontakte bei zentrischen und exzentrischen Bewegungen wurden eliminiert (Abb. 6). Die Nähte wurden nach 10 Tagen entfernt (Abb. 7, 8).

Prothetisches Verfahren

Die Osseointegration wurde nach 10 Wochen überprüft (Abb. 9, 10). Ein individualisiertes Transferteil wurde gemäss der provisorischen Kontur erstellt (Abb. 11-13). Das Labor bereitete die definitive Versorgung mit einer verblendeten Zirkondioxid-Krone (GC Initial) auf dem Straumann® Variobase® Sekundärteil vor (Abb. 14-16).

Endergebnis

In unserer Praxis glauben wir, dass Sofortimplantate gegenüber konventionellen Implantaten im Hinblick auf die Behandlungsdauer, die Anzahl der Eingriffe, die Morbidität und das ästhetische Ergebnis zahlreiche Vorteile bieten. In diesem besonderen Fall profitierte der Patient sowohl von der Zeitersparnis als auch vom ästhetischen Ergebnis (Abb. 17, 18). Wir glauben, dass es nicht notwendig ist, die bukkale Wand intakt zu lassen, um ein Sofortimplantat zu setzen, weil die bukkale Wand, sofern sie vorhanden ist, meist innerhalb eines kurzen Zeitraums resorbiert wird, da sie gewöhnlich ausschliesslich aus Bündelknochen besteht. Aus der Fachliteratur wissen wir bereits, dass Bündelknochen vom Parodontalligament abhängig ist und nach der Zahnextraktion verloren geht. Wir glauben, dass die Heilung durch nicht resorbierte Knochenspitzen von Nachbarzähnen und eine gute chirurgische Technik mit Hart- und Weichgewebetransplantation und provisorischer Sofortversorgung so gesteuert wird, dass vorhersagbare Ergebnisse produziert werden.