Schmale konische Implantate: Schnelle Osseointegration und hohe prothetische Flexibilität

Zweiteiliges „Straumann Bone Level Tapered-Implantat Ø 2,9mm Roxolid SLActive“

Mit durchmesserreduzierten Implantaten erschließen Zahnärzte ihren Patienten eine Versorgung, die ihnen mit Standardgrößen verwehrt bleibt. Schmale Lücken, auch bei eingeschränkter Knochenqualität, können minimal-invasiv und zeitsparend versorgt werden. Nachdem Straumann mit durchmesserreduzierten 3,3-Millimeter-Implantaten auch in Langzeitstudien überzeugt hat, geht das Unternehmen einen Schritt weiter und überträgt seine innovativen Technologien und Materialeigenschaften auf die neuen schmalen Bone Level Tapered Implantate Ø 2,9-mm Roxolid SLActive.

Autorin: Dr. med. dent. Aneta Pecanov-Schröder

Dr. med. dent. Aneta Pecanov-Schröder

Geboren 1970, Studium der Zahnmedizin von 1989 bis 1994 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, 1994 Staatsexamen und Erteilung der Approbation. 1996 Promotion (Prof. Dr. Dr. Hubertus Spiekermann). 1995 bis 1997 Ausbildungsassistentin in freier Gemeinschaftspraxis bei Bonn. 1997 bis 2000 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde (Prof. Dr. Heiner Weber) der Eberhard Karls Universität Tübingen; Referententätigkeit und Publikationen zum Thema „Neue Medien“. 2000 bis 2001 Ausbildung zur Medizinredakteurin für Print- und Online-Medien (Biermann-Verlag, Köln). 2002 bis 2010 Redakteurin, dann Chefredakteurin beim Deutschen Ärzte-Verlag, Köln, verantwortlich für die Fachzeitschrift „DENTAL MAGAZIN“.

Gesprächspartner: Jan Herrmann

Jan Herrmann
Fachzahnarzt für Oralchirurgie

  • Jahrgang 1975
  • Abitur 1994 Gymnasium »M.A. Nexö« Dresden
  • Zivildienst 1994 – 1995
  • Studium der Zahnmedizin an der Universität Dresden 1995 - 2000
  • Ausbildungsassistent der Zahnarztpraxis Dr. Herrmann Dezember 2000 – April 2001
  • Ausbildungsassistent der Zahnarztpraxis Dr. Rinke Mai 2001 – Februar 2002
  • März 2002 bis Februar 2005 Weiterbildungsassistent für Oralchirurgie in der Praxis für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Dr. Hentschel / klinische Ausbildung an der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie – Ästhetische und wiederherstellende Chirurgie des Klinikums Chemnitz gGmbH
  • Fachzahnarzt für Oralchirurgie seit 08.04.2005
  • Niederlassung im März 2005
  • Partner der Gemeinschaftspraxis Dr. Hentschel & Herrmann seit April 2005
  • seit 2008 Mitglied des MVZI (Mitteldeutscher Landes Verband für Zahnärztliche Implantologie)
  • seit 2008 Mitglied im ITI (International Team for Implantology)
  • 2012 erfolgreiche Absolvierung des Curriculum Parodontologie der Landeszahnärztekammer Sachsen (LZKS)
  • ITI - Speaker

Gesprächspartner: Dr. Eleftherios Grizas

Dr. Eleftherios Grizas
Oberarzt Oralchirurgie

  • Berufsbezeichnung: Zahnarzt, Oralchirurg, Implantologe
  • Studium: Zahnmedizinstudium in Athen
  • Studienabschluss: Staatsexamen
  • Promotion: Klinische Bewährung CAD-CAM gefertiger vollkeramischer Kronen und Brücken auf vollkeramischen Implantatpfosten im Vergleich zu metallkeramischen Restaurationen auf Standard Impantatpfosten aus Titan
  • Fachzahnarzttitel: Oralchirurgie (Ausbildung an der Universität Frankfurt/M)
  • Position: Oberarzt Abteilung für Zahnmedizin Zertifizierungen: Implantologie
  • Schwerpunkte: Zahnimplantate, Weisheitszahnentfernung, Zahnersatz auf Zahnimplantaten


Erstveröffentlichung dzw Die ZahnarztWoche, Ausg. 11/17 vom 15.03.107, mit Genehmigung des Zahnärztlichen Fach-Verlags GmbH, Herne

 

„Es vermittelt absolute Sicherheit, und ich habe beim Inserieren ein gutes Gefühl“, bringt Fachzahnarzt für Oralchirurgie Jan Herrmann (Gemeinschaftspraxis Dres. Hentschel und Herrmann, Zwickau) einen Vorteil des Implantats mit dem kleinsten Durchmesser der BLT-Implantatlinie auf den Punkt. Der Anwender der ersten Stunden und Teilnehmer einer laufenden multizentrischen Studie zum schmalen BLT-Implantat inserierte auch schon andere durchmesserreduzierte Implantate, bevor er und sein Kollege Dr. Andreas Hentschel vollständig auf Roxolid-SLActive-Implantate in allen Größen und Dimensionen umgestellt haben [6].

 

Pluspunkte: Morphologie, Mechanik, Material Indikation Einzelzahn-Lücke

Beim Bone Level Tapered Implantat Ø 2,9mm handelt es sich um ein schmales, konisches zweiteiliges Implantat, das für die Versorgung von Einzelzahn-Schaltlücken bei allen Schneidezähnen des Unterkiefers und den seitlichen Schneidezähnen des Oberkiefers (beispielsweise bei Nichtanlage) indiziert ist. Mit dem apikal konischen und selbstschneidenden Design (Gewindetiefe bis zur Spitze) ist es auch in den Fällen geeignet, bei denen die Primärstabilität eine entscheidende Rolle spielt, etwa bei frischen Extraktionsalveolen oder bei weichem Knochen. Herrmann: „Mein erster Fall mit diesem Implantat war vor rund einem Jahr ein unterer seitlicher Schneidezahn. Bei diesem Fall lag ein besonderer Engstand vor, sodass selbst das länger erprobte durchmesserreduzierte 3,3-mm-Implantat von Straumann nicht in die Lücke gepasst hätte.“

Die erfolgreiche Etablierung schmaler, aber belastungsstarker Implantate basiert unter anderem
auf dem 2009 von Straumann eingeführten Hochleistungsmaterial Roxolid, eine Legierung aus rund 85 Prozent Titan und 15 Prozent Zirkonium. Schmale Implantate aus Reintitan weisen eine geringere Bruchsicherheit auf, und die Stresswerte am Implantat-Knochen-Interface steigen bei Reduktion des Implantatdurchmessers von 4,1 auf 3,3 mm sprunghaft und signifikant an. Das kann zu Knocheneinbrüchen bis hin zum Verlust des Implantats führen [1, 2, 10-12 ]. Das biokompatible Roxolid hingegen gewährleistet hohe Zug- und Dauerfestigkeit und zeichnet sich durch hervorragende Osseointegrationseigenschaften aus, was verschiedene Studien, unter anderem mit 5-Jahres-Ergebnissen, zeigen konnten. Dieser Meilenstein ist einer der Faktoren, die es ermöglicht haben, die Entwicklung des schmalen zweiteiligen BLT 2,9-mm-Implantates für die sichere Anwendung in der Praxis zu realisieren [1, 2, 5, 13, 15].

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die hydrophile SLActive-Oberfläche. Sie begünstigt einen verkürzten Einheilprozess (3 bis 4 Wochen statt 6 bis 8 Wochen), führt zu einer überlegenen Primärstabilität und gewährleistet eine frühere Sekundärstabilität als hydrophobe Oberflächen. Die hydrophilen und chemisch aktiven Eigenschaften von SLActive gestatten neben einer größeren zugänglichen Oberfläche auch eine verbesserte Blutprotein-Adsorption und Ausbildung des Fibrinnetzwerks. Dies sind ideale Bedingungen für die Bildung des Blutkoagels und für den Beginn des Heilungsprozesses [4, 6-9,14].

Natürliche Weichgewebskonditionierung, prothetische Flexibilität

„Das Bone-Level-Tapered-Implantat-System ist einfach gut durchdacht und das 2,9-mm-Implantat
eine sinnvolle Weiterentwicklung“, findet auch Dr. Eleftherios Grizas, Fachzahnarzt für Oralchirurgie, der gemeinsam mit dem Mund-, Kieferund Gesichtschirurgen Sascha-Juri Gentner das Zentrum für Kieferchirurgie, Implantologie und 3-D-Diagnostik in Dogern bei Waldshut führt.
Grizas setzt das schmale Implantat seit einigen Monaten ein und hebt einige anwenderfreundliche
Neuerungen besonders hervor: „Hilfreich finde ich die Instrumente, die zur Insertion des schmalen Implantats mit in die Basis-Chirurgiekassette aufgenommen wurden, zum Beispiel der Nadelbohrer mit einem Durchmesser von 1,6 mm. Super, dass das Einbringen der schmalen Implantate durch Loxim, das über eine Einrastfunktion mit dem Implantat verbunden ist, und schmale Ratschen- beziehungsweise Handstückadapter für Loxim erleichtert wird. Besonders begeistert mich der ovale Gingivaformer, der eine adäquate Formung des Weichgewebes während der transgingivalen Einheilung gestattet.“

Der neue Positionsindikator, der die neue ovale Variobase-Plattform imitiert, erleichtert die korrekte Positionierung des Implantats während der Implantatbett-Präparation und zeigt den von der Sekundärteil-Plattform beanspruchten Platz an. Die ovale Variobase-Titanbasis (für drei verschiedene Gingivahöhen verfügbar) unterstützt eine ästhetische, der Biologie nachempfundenen Weichgewebekonditionierung und trägt zu einem gelungenen implantatprothetischen Endergebnis bei.

Zudem finden sich weitere bewährte Pluspunkte der Straumann-Implantate auch beim Bone Level
Tapered Implantat Ø 2,9mm wieder: Das Bone Control Design begünstigt die Knochenanlagerung
und den Erhalt des krestalen Knochens und unterstützt die Weichgewebestabilität. Die konisch-
zylindrische CrossFit-Verbindung (15-Grad-Konus mit vier Innenrillen) vereinfacht bei der prothetischen Versorgung die Handhabung und gewährleistet eine langlebige mechanische Stabilität zwischen Implantat und Abutment. Für die Small-CrossFit-(SC)-Verbindung bietet Straumann Variobase- und CAD/CAM-Sekundärteile an, um ein an die Patientenbedürfnisse angepasstes optimales Restaurationsergebnis zu erzielen. Das verdeutlicht, dass die BLT-Linie auch in der schmalen Dimension hohen prothetischen Ansprüchen Rechnung trägt, denn auch die „Zweiteiligkeit ist im Hinblick auf die prothetische Flexibilität von großem Vorteil“, betont Grizas.

Fazit für die Praxis

  • Mit dem zweiteiligen konischen Straumann Bone Level Tapered Implantat Ø 2,9-mm ist es gelungen, Anwendern ein schmales, zweiteiliges Implantat für die transgingivale oder subgingivale
    Einheilung zur Verfügung zu stellen, das verschiedene bereits in Langzeitstudien bewiesene Vorteile mit fortschrittlichen Merkmalen erfolgreich vereint:
  • Der apikal konische Implantatkörper unterstützt eine hohe Primärstabilität auch in weichem
    Knochen.
  • Die von Straumann entwickelte Oberflächentechnologie SLActive, welche die makro- und mikroraue Oberflächentopographie mit einer chemisch aktivierten hydrophilen Oberfläche
    kombiniert, und die
  • Titan-Zirkonium-Legierung Roxolid fördern den Einheilprozess und sichern die Langlebigkeit
    der Gesamtversorgung.
  • Das klinisch bewährte Bone Control Design ermöglicht den optimalen Erhalt des krestalen
    Knochens und der Weichgewebestabilität.
  • Die Small-CrossFit-Verbindung vereinfacht die prothetische Handhabung und
  • spezifische Sekundärteile für Variobase-Titanbasen (in drei verschiedenen Gingivahöhen)
    und CAD/CAM-Anwendung zielen auf eine individuell gestaltbare und flexible implantatprothetische Versorgung hin.

„Mit geringfügigen Veränderungen kann ich mir dieses schmale hochbelastbare Implantat auch
für weitere Indikationen, zum Beispiel im zahnlosen Kiefer, vorstellen“, wagt Herrmann einen
Blick in die Zukunft. „Aktuell empfehle ich jedem implantologisch tätigen Kollegen guten Gewissens, das 2,9mm-Implantat der BLT-Linie für die freigegebene Indikation ins Praxis-Portfolio zu nehmen“, so Herrmann „es gibt immer Situationen, in denen wir mit 3,3 mm nicht weiterkommen.