10. Jubiläum der Jason® membrane
Fragen und Antworten zu einem echten Allrounder
Fragen und Antworten zu einem echten Allrounder
Jason® membrane, eine dehnbare Kollagenmembran, wurde 2009 von botiss auf den Markt gebracht. Seitdem haben ihre einfache Handhabung und Biokompatibilität in Kombination mit der erweiterten Barrierefunktion einen neuen Standard bei größeren und kleineren Augmentationsverfahren gesetzt. Im Folgenden sprechen drei ausgewählte Zahnärzte – Prof. Daniel Rothamel, Dr. Michael Kristensen und Dr. Massimo Frosecchi – über den wissenschaftlichen Hintergrund und das Indikationsspektrum der Jason® membrane und geben persönliche Empfehlungen für ihre Anwendung in der täglichen Praxis.
Es hat sich gezeigt, dass Kollagenmembranen sowohl die Knochenbildung fördern als auch hervorragende Erfolgsraten aufweisen. Dies bezieht sich auf kleinere und größere Knochenaugmentationsvolumen (1), einschließlich Dehiszenzdefekten um Implantate und Sinusbodenaugmentation (2). Kollagenmembranen bieten ein hervorragendes Gerüst – sowohl für die Übertragung von Nährstoffen als auch für die Barrierefunktion. Darüber hinaus ermöglichen sie eine Sekundärheilung, auch wenn die Membran freiliegt. Der größte Nachteil von nicht resorbierbaren Membranen sind Komplikationen im Falle einer Exposition. Kollagenmembranen sind einfach in der Anwendung – und daher ein wertvolles Hilfsmittel für tägliche Augmentationsverfahren.
Die botiss Jason® membrane ist eine sehr dünne, aber reißfeste Membran aus porcinem Perikardium. Im Tier ist das Gewebe großer Belastung und hohem Stress ausgesetzt. Dies wirkt sich in hohem Maße auf die natürliche Morphologie und die multidirektionale Ausrichtung der Kollagenfasern aus, die während der Herstellung erhalten bleibt. Wie die angiogeneren Membranen, die aus porciner Dermis gewonnen werden (z. B. collprotect® membrane von botiss biomaterials), besteht die Jason® membrane aus nativem Kollagen Typ I und III (3). Sie integriert sich ideal in das Weichgewebe und wird entzündungsfrei biologisch abgebaut (3, 4). Dies ist ein wichtiger Unterschied zu chemisch vernetzten Kollagenmembranen: Ihre längere Barrierefunktion beruht auf einer biochemischen Veränderung der Kollagenmatrix, die sich auf die Kollagenstruktur auswirkt (5).
Nicht zuletzt gewährleistet die Jason® membrane aufgrund ihrer speziellen Morphologie eine lange Barrierefunktion (3). Dies erlaubt eine ausreichende Trennung der kortikalen und trabekulären Knochenkompartimente und ermöglicht die Knochenbildung bis zur Kontur des augmentierten Bereichs. Die Membran hat eine minimale Dicke von nur ca. 0,15 mm. Dadurch ist es einfacher und weniger invasiv, das Weichgewebe nach der Augmentation zu verschließen, insbesondere im Vergleich zu den teuren Doppelschicht-Techniken – die zudem bei voluminösen Bilayermembranen eingesetzt werden.
Ich bin ein großer Fan dieser Membran: Die Handhabung ist einfach, sie kann mit Pins fixiert werden, sie ist dehnbar und die Größen sind gut. Am wichtigsten ist, dass ihr langsamerer Abbau zu besseren Ergebnissen bei der Knochenaugmentation führt als jede andere resorbierbare Membran, die ich kenne.
Die Jason® membrane ist die einzige Membran, die ich verwende. Ich verwende sie für jedes einzelne Knochenaugmentationsverfahren, das ich in meiner Praxis durchführe – das sind etwa hundert Fälle pro Jahr. In erster Linie verwende ich sie für die Augmentation periimplantärer Knochendefekte. Eine weitere häufige Indikation sind Knochenaugmentationen vor der Implantatinsertion. Dies kann in Kombination mit autogenen Knochenpartikeln oder -blöcken oder mit botiss maxgraft® bonebuilder erfolgen. Ich verwende die Jason® membrane auch für Sinusbodenaugmentationen: zum Schließen des lateralen Fensters oder zur Reparatur von Verletzungen der Schneiderschen Membran. Im letzteren Fall haftet die Jason® membrane am umgebenden Gewebe und repariert den Riss oder die Perforation sehr gut (6).
Heutzutage fixiere ich die Membran immer mit Pins – für mich geht das einfacher und schneller als sie zu vernähen. Da die Jason® membrane dehnbar ist, kann ich den augmentierten Bereich „überfüllen“, wenn ich sie mit Pins fixiere. Diese sog. Sausage Technique führt zu einem größeren Volumen, das auch im Zeitverlauf stabiler ist. Meiner Erfahrung nach können sich Membran und Augmentation während der Einheilung bewegen, wenn die Membran nicht mit Pins oder Nähten stabilisiert wird. Dies wiederum kann zu einem Verlust von partikulärem Augmentationsmaterial oder zu einer fibrösen Einheilung führen.
In der Regel ist die Verwendung einer Membran in Verbindung mit Knochenersatzmaterial indiziert. Eine verlängerte Barrierefunktion ist häufig notwendig, um das Volumen zu erhalten und eine substanzielle Knochenregeneration zu fördern, insbesondere in großen augmentierten Bereichen. Die spezielle Struktur der Jason® membrane gewährleistet die gewünschte Barrierewirkung und bietet günstige Handling-Eigenschaften.
Meine Lieblingsindikationen sind alle GBR-Fälle, insbesondere wenn die Membran mit Pins fixiert werden muss. Eine weitere häufige Indikation in meiner Praxis ist die endgültige Abdeckung lateraler Osteotomien nach lateraler Sinusaugmentation (2). Aufgrund ihrer minimalen Dicke hat sich die Jason® membrane auch bei dünnen Phänotypen als sehr hilfreich erwiesen.
Ich schlage vor, die Jason® membrane nach der Formgebung zu rehydrieren und sie an der Defektstelle im feuchten Zustand zu verwenden. Zur Rehydrierung kann Kochsalzlösung oder Blut verwendet werden. Dies kann auch nach der Platzierung der Membran erfolgen, auch wenn das aufgrund ihrer relativen Steifigkeit möglicherweise nicht optimal ist. Die Fixierung mit Pins ist sehr einfach und gewährleistet die gewünschte Stabilität und einen idealen Volumenerhalt.
Weitere Informationen zur botiss Jason® membrane erhalten Sie hier oder bei Ihrem Vertriebsmitarbeiter vor Ort.