Der Patient war nicht gewillt, sich einer kieferorthopädischen Extrusion des Zahns zu unterziehen. Darüber hinaus hätte ein apikal reponierter Lappen nach der orthodontischen Behandlung sehr wahrscheinlich zu einer sehr langen Zahnkrone geführt. Nach der klinischen Beurteilung und dem Aufklärungsgespräch willigte der Patient in eine Behandlung mit Extraktion von Zahn 14 und Sofortimplantation ein.
Chirurgisches Verfahren
Um das Trauma während der Behandlung zu minimieren, wurde der Zahn vorsichtig durchtrennt, bevor beide Wurzeln extrahiert wurden (Abb. 4). Auf Inzisionen wurde verzichtet, um das Risiko für eine Weichgewebedehiszenz zu verringern. Vor dem Setzen des Implantats wurde der Situs sorgfältig gereinigt und jegliche Auflagerungen wurden mittels Kürettage/Debridement vorsichtig entfernt. Mit einer Parodontalsonde wurden die Abmessungen der Extraktionsalveole ermittelt (Abb. 5). Anschliessend wurde ein TLX SP RT Roxolid® SLActive® Implantat Ø 3,75 mm x 12,0 mm (Straumann) gemäss dem empfohlenen chirurgischen Protokoll des Implantatherstellers gesetzt. Das selbstschneidende Implantat wurde mit dem Winkelhandstück eingebracht und erreichte eine hohe Primärstabilität (Abb. 6 & 7). Das Implantat wurde gemäss der Philosophie des International Team for Implantology „so flach wie möglich, so tief wie nötig“ platziert, sodass der obere Rand der SLActive® Oberfläche auf Höhe des krestalen Knochens zu liegen kam. Durch die Verwendung eines durchmesserreduzierten Implantats konnte mehr Knochensubstanz rund um das Implantat erhalten werden, was den langfristigen Implantaterfolg begünstigt. Das Implantat wurde etwas palatinal des Kieferkamms gesetzt, sodass bukkal ausreichend Platz blieb (Abb. 8).