#Patientenkomfort 02.11.2021

Welches sind die Indikationen für Emdogain® und Emdogain® FL?

Straumann® Emdogain: Indikationen für das chirurgische Verfahren

  • Parodontalchirurgische Regeneration von intraossären Defekten (Prof. Anton Sculean: „Für die Behandlung von parodontalen intraossären Defekten können wir uns auf die bestmögliche klinische Evidenz stützen“)1,
  • ausgedehnten intraossären Defekten in Kombination mit Knochenregenerationsmaterialien,
  • Furkationsdefekten (Grad-I und Grad-II-Furkation) der Unterkiefermolaren und
  • Rezessionsdefekten (Miller-Klasse I bis III).

Ausserdem ist Emdogain® zur Unterstützung der intraoralen Wundheilung (z. B. bei implantatchirurgischen Verfahren) und als unterstützende Massnahme bei der chirurgischen Therapie von periimplantären Erkrankungen (Periimplantitis) indiziert.

Abb. 1

Abb. 2

Fotos Abb. 1 und 2 mit freundlicher Genehmigung von Dr. Robert Miller, USA



25 Jahre Straumann® Emdogain®: Wie Matrixproteine zum Durchbruch in der regenerativen Parodontaltherapie geführt haben




Straumann® Emdogain® FL: Indikationen für das nicht-chirurgische Verfahren

  • Nicht-chirurgische Parodontaltherapie – Zahnfleischtaschen mit einer Tiefe von 5 bis 9 mm ohne Furkations- oder Rezessionsdefekte und
  • kurative Behandlung von periimplantären Erkrankungen im frühen Stadium (periimplantäre Mukositis) ohne Lappenoperation.

Es besteht eine positive Korrelation zwischen der Anwendung von Emdogain® und den Variablen Knochengewinn, Implantatüberleben und verbesserter therapeutischer Erfolg.2-4

Abb. 3

Emdogain®, Emdogain® FL und Labrida BioClean – unsere periimplantäre Therapielösung

Das am besten dokumentierte Material für die regenerative Parodontaltherapie
„Emdogain® ist derzeit das am besten dokumentierte Material für die regenerative Parodontaltherapie und kann für die Behandlung von intraossären Defekten, Grad-II-Furkationen und Gingivarezessionen empfohlen werden.“, so Prof. Sculean in seinem Webinar „25 Jahre Straumann® Emdogain®: Biologische Konzepte für verbesserte klinische Ergebnisse.“7 Das geschlossene Verfahren mit Emdogain® FL wird für Zähne ohne Furkationsbeteiligung, für intraossäre Defekte und parodontale Taschentiefen von 5 bis 9 mm empfohlen.8



Wer hat Emdogain® erfunden? Wir geben Ihnen einen kleinen Tipp: Alles begann in den 90er Jahren in einem Biotechnologie-Labor in Schweden ...




Eine gute Vorbereitung des Patienten ist entscheidend
Wie bei allen regenerativen Therapien ist die gute Vorbereitung des Patienten eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg einer Therapie mit Emdogain® und Emdogain® FL: die intraoralen Gewebestrukturen sollten gesund und entzündungsfrei sein, und der Patient sollte die Techniken für eine optimale Mundhygiene sicher beherrschen. Es gibt heute eine hinreichende Evidenz, dass die Regenerationsrate mit Emdogain® mit der von Barrieremembranen vergleichbar ist, wobei die Anwendung von Emdogain® für den Zahnarzt deutlich einfacher und für den Patienten preisgünstiger ist. Aufgrund der unterschiedlichen Darreichungseinheiten (0,15 ml, 0,3 ml und 0,7 ml) kann eine Behandlung mit Emdogain® deutlich wirtschaftlicher angeboten werden, als eine Behandlung mit Membranen. Je nach Defektmorphologie wird Emdogain in Kombination mit einem Knochenersatzmaterial zur Abstützung verwendet, z. B. wenn aufgrund der Defektausdehnung zu erwarten ist, dass der präparierte Lappen in den knöchernen Defekt hinein kollabiert. Auf diese Weise kann der Defekt ausreichend stabilisiert und das Weichgewebe kann vom Defekt ferngehalten werden.9



Emdogain® playlist auf Youtube:




Die Anwendung von Emdogain® in der regenerativen Parodontalchirurgie
Nach atraumatischer Inzision, Präparation und Mobilisation des Lappens wird Straumann® PrefGel®, 24%ige EDTA-Suspension (Ethylendiamintetraessigsäure), auf die gereinigte Wurzeloberfläche aufgebracht. Nach 2 Minuten Einwirkzeit wird PrefGel® sorgfältig mit physiologischer Kochsalzlösung abgespült, die Wurzeloberfläche wird getrocknet und Emdogain wird sofort auf die blut- und speichelfreie Wurzeloberfläche aufgetragen. Grundsätzlich muss bei der Applikation von Emdogain® eine erneute Kontamination der konditionierten Wurzeloberflächen mit Blut oder Speichel vermieden werden.

Abb. 4: Applikation von Emdogain® FL (Foto mit freundlicher Genehmigung von Dr. Min-Young Kim, Deutschland)

Stabiler Wundverschluss
Der stabile Wundverschluss ist ein weiterer Faktor, der für den Erfolg der (chirurgischen) Therapie entscheidend ist. Die Wunde muss ungestört ausheilen. Daher wird der Lappen möglichst dicht am Zahnhals anliegend mit atraumatischem Nahtmaterial fixiert. Postoperative Komplikationen und Entzündungsreaktionen sind äusserst selten. Eine Zahnreinigung darf im operierten Gebiet für mindestens drei Wochen postoperativ und im Sulkus oder Approximalbereich für mindestens drei bis vier Wochen postoperativ nicht durchgeführt werden (vgl. Periodontal Treatment Guide, Straumann).10 Während dieser Zeit spülen die Patienten mit einer antiseptischen Mundspülung (z. B. 0,1 – 0,2%ige Chlorhexidindigluconat-Lösung) oder tragen drei Wochen lang lokal ein CHX-Gel auf, um einer Infektion vorzubeugen. Eine Interdentalbürste darf im operierten Gebiet erst nach frühestens sechs Wochen eingesetzt werden.

Referenzen:

  1. Anton Sculean: “For the treatment of periodontal intrabony defects, we have the best possible evidence” (straumann.com)
  2. Esberg A, Isehed C, Holmlund A, Lundberg P. Peri-implant crevicular fluid proteome before and after adjunctive enamel matrix derivative treatment of peri-implantitis. J Clin Periodontol, 2019. 46(6): p. 669-677.
  3. Isehed C, Holmlund A, Renvert S, Svenson B, Johansson I, Lundberg P. Effectiveness of enamel matrix derivative on the clinical and microbiological outcomes following surgical regenerative treatment of peri-implantitis. A randomized controlled trial. Journal of clinical periodontology. 2016;43(10):863-873
  4. Isehed C, Svenson B, Lundberg P, Holmlund A. Surgical treatment of peri-implantitis using enamel matrix derivative, an RCT: 3- and 5-year follow-up. Journal of clinical periodontology. 2018;45(6):744-53.
  5. Sculean A: 25 Jahre Schmelz-Matrix-Proteine. Eine Übersicht. Parodontologie 2021;32(2):161-169.
  6. Miron RJ, Sculean A, Cochran DL et al. Twenty years of enamel matrix derivative. J Clin Periodontol 2016; 43: 668-683.
  7. Straumann Group Campus Live
  8. Non-surgical periodontal regeneration (straumann.com)
  9. Pecanov-Schröder A. "Schmelzmatrixproteine brachten den Durchbruch für die regenerative Parodontaltherapie". DZW 2015;19:10-11.
  10. straumann_de5490273_periodontal_treatment_guide.pdf