#Ästhetik 30.01.2025

KI-gestützte Sofortimplantation und -versorgung – sCAIS 2.0

Ein klinischer Fallbericht von Prof. Dr. Tim Joda, Schweiz

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums von Straumann beleuchtet diese Serie kurzer klinischer Fallberichte die Entwicklung und die anhaltende Qualität des Straumann-Portfolios. Die klinischen Fälle, die von renommierten Meinungsführern und Schweizer Universitäten beigesteuert werden, verdeutlichen die langfristigen Partnerschaften, die das Straumann-Portfolio über die Jahre gestärkt und erweitert haben. Im Laufe der Jahrzehnte hat Straumann immer wieder neue Massstäbe in der dentalen Implantologie, der Materialwissenschaft und der digitalen Zahnmedizin gesetzt. Jeder klinische Fall in dieser Serie unterstreicht das Engagement der Marke für Innovation, Präzision und Exzellenz. Von den ersten bahnbrechenden Implantaten bis hin zu den neuesten Fortschritten in digitalen Workflows und regenerativen Lösungen zeigen diese Fälle, wie Straumann-Technologien die Ergebnisse für Patienten nachhaltig verändern. Diese Sammlung spiegelt nicht nur die reiche Tradition der Marke wider, sondern unterstreicht auch ihr fortwährendes Engagement, die zahnmedizinische Versorgung durch innovative Forschung und Entwicklung voranzutreiben.

Ausgangslage

Das Implantatkonzept der Sofortversorgung ist heutzutage sehr attraktiv, insbesondere wegen der kurzen Behandlungszeit. Allerdings ist das Sofortversorgungskonzept auch sehr techniksensibel und birgt ein hohes Risiko für eine ungünstige 3D-Implantatpositionierung, die zu technischen und biologischen Komplikationen sowie zu beeinträchtigten ästhetischen Ergebnissen führen kann. Daher ist eine umfassende Diagnostik mit einer realistischen Risikobewertung entscheidend für den Erfolg der Sofortimplantation und -belastung. Digitale Technologien sind eine grosse Bereicherung für das Konzept der Sofortversorgung. 3D-Dentalbildgebung in Kombination mit virtueller Implantatplanung und KI-basierter Zahnextraktion zur nicht-invasiven Simulation vor dem chirurgischen Eingriff unterstützen den Entscheidungsprozess für eine patientenspezifische, personalisierte Therapie. Die simulierte virtuelle Extraktion ermöglicht die Antizipation und Visualisierung der zukünftigen Extraktionsalveole, um das bestmögliche Zahnimplantat in Bezug auf Design, Länge und Durchmesser auszuwählen. So lässt sich die Wahrscheinlichkeit der Primärstabilität besser vorhersagen, die Menge des benötigten Knochenaufbaumaterials abschätzen und die idealen prothetischen Komponenten präoperativ auswählen.

Im vorliegenden Fall konnte der frakturierte Zahn 44 nach einer ganzheitlichen Risikobewertung und einem minimalinvasiven Behandlungsprotokoll mit statischer computergestützter Implantatchirurgie [sCAIS] in einem vollständig digitalen Workflow ohne physische Modelle sofort mit einer implantatgetragenen Versorgung versorgt werden. 

 

 

Abb. 1 - Klinische Ausgangssituation mit dem frakturierten Zahn 44 von okklusal.

Abb. 2 - Prothetisch orientierte Rückwärtsplanung mit einem KI-Assistenten für die virtuelle Zahnextraktion (CoDiagnostiX) und Simulation der Implantatinsertion (Straumann® BLX 3,75 x 12mm).

Abb. 3 - Digitales Design der chirurgischen Implantatführung (CoDiagnostiX) für die vollständig geführte statische computerunterstützte Implantatchirurgie [sCAIS].

Abb. 4 - Minimalinvasiver lappenloser Zugang mit 3D-gedruckter Bohrschablone und Metallhülse mit Tiefenmessgerät nach Pilotbohrung von okklusal.

Abb. 5 - Konsekutive vollständige Zahnextraktion nach dem geführten Implantatbohrprotokoll wie virtuell geplant mit Tiefenmessgerät in situ von lateral.

Abb. 6 - Intraoperative Erfassung der endgültigen 3D-Implantatposition mit einem IOS nach vollständig geführter Implantatinsertion und gesicherter Primärstabilität (50Ncm).

Abb. 7 - Digitales Design der endgültigen monolithischen ZrO2-Implantatversorgung (Straumann® CARES® Visual).

Abb. 8 - Vorgefertigtes Sekundärteil auf Ti-Basis (Straumann® Variobase® RT), das mit der gefrästen monolithischen ZrO2-Krone verbunden ist, die in einem vollständig digitalen Workflow ohne physische Modelle hergestellt wurde.

Abb. 9 - Klinische Situation von lateral mit endgültiger Implantatversorgung nach 1 Jahr Belastung.

Abb. 10 - Entsprechende intraorale Ansicht von okklusal nach 1 Jahr Belastung.

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