Straumann® Emdogain®

Behandlung eines tiefen intraossären Defekts durch einen minimalinvasiven Eingriff unter Anwendung von Straumann® Emdogain®

Ein Fallbericht von Dr. med. dent. Sohar Flisfisch, M.A., M.Sc., Basel

Einleitung

Weibliche Patientin, 68 Jahre alt, Gelegenheitsraucherin (1-2 Zigaretten/Tag), mit einem ASA 1-Status zum Zeitpunkt der ersten Befunderhebung. Es wurde eine generalisierte Parodontitis im Stadium 2, Grad B und lokalisiert im Stadium 3, Grad B, am Zahn 36 disto-bukkal diagnostiziert. Nach erfolgter Hygienephase und stellenspezifischem Deep Scaling bei Plaque- und Gingivaindex
˂ 20% konnten 3 Monate später in der Reevaluation physiologische Sondierungswerte mit Bluten auf Sondieren von 2% etabliert werden. Einzig der Zahn 36 wies nach wie vor disto-bukkal eine persistierende, singuläre, tiefe Tasche von 12mm auf.

Aufgrund der Taschentiefe kam eine erneute nicht-chirurgische Parodontalbehandlung nicht mehr in Betracht. In der Folge wurde zur Behandlung des Defekts ein minimalinvasiver Eingriff unter Anwendung von Straumann® Emdogain® auf der mit Straumann® PrefGel® präkonditionierten Wurzeloberfläche durchgeführt.

Ausgangssituation

Die tiefe parodontale Tasche von 12 mm ist auf dem klinischen Bild zu erkennen, ebenso wie der intraossäre Defekt auf dem entsprechenden Röntgenbild.
 

Vorgehensweise

Das chirurgische Verfahren wurde der Patientin hauptsächlich hinsichtlich Anwendung und Nutzen von Straumann® Emdogain® in Bezug auf das regenerative Potenzial und die positive Wundheilungsaffinität erläutert.

Behandlungsplan

Voraussetzung für den minimalinvasiven Eingriff mittels Operationsmikroskop und mikrochirurgischen Instrumenten war ein Plaque- und Gingivaindex unter 20%. Die Operationstechnik basierte auf dem minimalinvasiven chirurgischen Zugang, der modified minimally invasive surgical technique (M-MIST) nach Cortellini et al. 2009.

Nach der Operation wurde die Patientin gebeten, während der frühen Heilungsphase 4 Wochen lang auf die Verwendung von Interdentalbürsten zu verzichten. Danach nahm die Patientin die vollständige Mundhygiene wieder auf und wurde während 1 Jahr für Recalls in 3-Monats-Intervallen aufgeboten.

Chirurgisches Verfahren

  1. Inzision nach der M-MIST-Technik mit simplified papilla preservation (ssp) (Cortellini et al.1999).
  2. Operationssitus nach Entfernung von Granulationsgewebe.
  3. Messung der intraossären Komponente der Parodontaltasche, die 9 mm betrug.
  4. Debridement der Wurzeloberfläche mit Miniküretten und Ultraschallgerät.
  5. Anwendung von 24%iger Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) für 2 Min. und anschliessendes Spülen mit steriler physiologischer Lösung für 1 Min. Anwendung von Straumann® Emdogain® auf der gereinigten und getrockneten Wurzeloberfläche.

Behandlungsergebnis

Stabile klinische Situation zwei Jahre post OP mit einer Sondierungstiefe von 3 mm disto-bukkal bei 36. Das Röntgenbild belegt diesen Befund mit neu gebildetem Knochen an der einstigen Defektstelle.

Endergebnis

Vollständige Heilung eines singulären, tiefen, intraossären Defekts durch einen minimalinvasiven Eingriff unter Anwendung von Straumann® Emdogain®.