#Digital 12.10.2022

Das Ergebnis mit Alignern nicht dem Zufall überlassen

Webbasierte 3D-Planungssoftware ClearPilot® 4.0 erleichtert digitale 3D-Behandlungsplanung

Eine für den jeweiligen Patienten maßgeschneiderte 3D-Behandlungsplanung liefert die Basis für eine erfolgreiche Therapie mit Clear-Alignern. Dafür steht Straumann ClearCorrect-Anwendern jetzt die kostenfreie aktualisierte Software-Version ClearPilot 4.0 zur Verfügung, die es mit neuen Funktionen wie der Einplanung von Cutouts, Elastic-Slits und erweiterten Attachments-Informationen Zahnärztinnen und Zahnärzten ermöglicht, einen Behandlungsvorschlag des Technikers zielgenau zu individualisieren und von Beginn an die volle Kontrolle zu bewahren. Die seit 2008 zertifizierte Invisalign-Anwenderin und erfahrene ClearCorrect-Expertin Dr. Rebecca Komischke (Praxis in Medebach, Sauerland), fasst im Gespräch mit Fachjournalistin und Zahnärztin Dr. Aneta Pecanov-Schröder ihre Erwartungen an eine Software zur Aligner-Fallplanung zusammen und berichtet, welche Funktionen sie an ClearPilot 4.0 überzeugen.

„Für mich ist entscheidend, wieviel Kontrolle ich über die Behandlung habe“, betont Dr. Komischke und sieht ihre Erwartungen bei der neuen Version der Planungssoftware ClearPilot 4.0 erfüllt: „Um möglichst viel bei der Therapie meiner Patienten mitsprechen und beeinflussen zu können, erwarte ich, dass mir möglichst viele Funktionen, die meine Behandlung unterstützen, zur Verfügung stehen.“ Die erfahrene Zahnärztin, die seit Jahren erfolgreich Zahnkorrekturen mit Alignern durchführt, weiß genau, wovon sie spricht: „Ein Techniker kann seinen Protokollen folgen, aber nur ich als Behandler habe das umfassende Wissen über meinen Patienten, die Alignertherapie und die Biomechanik.“ Vor diesem Hintergrund ist es Dr. Komischke wichtig, „einzelne Zähne in ihrer Bewegung selbst modifizieren zu können, Cutouts am Alignerrand für Gummis vorzunehmen oder den Biss sperren zu können“, wie sie beispielhaft einige Optionen, die ClearPilot 4.0 ermöglicht, herausgreift. „Das Ergebnis der Zahnkorrektur möchte ich nicht dem Zufall überlassen. Mit langjähriger Erfahrung weiß ich, dass es besser ist, Zeit in die Planung zu investieren. Das erspart Patienten und mir Enttäuschungen.“

Individualisierungen mit „Dr-Modifikationen“ in 3D

Die Basis für eine Fallplanung bilden u.a. die durch intraorale Scans generierten STL-Dateien. Diese werden über das ClearCorrect Doktorportal hochgeladen. Das erfahrene Techniker-Planungsteam von ClearCorrect erstellt einen Vorschlag einer digitalen Behandlungsplanung mithilfe der ClearPilotSoftware. „Wenn ich diese 3D-Behandlungssimulation dann bekomme, prüfe, individualisiere und optimiere ich den Plan mit Hilfe der 3D-Steuerelemente, also der Dr-Modifikationen in ClearPilot, um ein vorhersagbares Behandlungsziel zu erreichen“, beschreibt Dr. Komischke den Ablauf. „Es erspart ungeheuer viel Zeit, dass ich jetzt ClearPilot direkt aus der Patientenliste heraus öffnen kann, um die 3D-Fallsimulation zu betrachten. Außerdem kann ich nun auch mehrere Behandlungsplanungen gleichzeitig öffnen, um daran zu arbeiten“, hebt Dr. Komischke Vorteile der neuen Version hervor.

Zudem ist in der Ansicht mit einem Blick erkennbar, welche Fälle mit Partnern in der Praxis oder externen Kollegen geteilt wurden oder welche Fälle noch zugewiesen werden sollen. „Darüber hinaus ist die Benutzeroberfläche viel intuitiver zu bedienen, was mir zum Beispiel auch die Arbeit in meinen praktischen Kursen erleichtert“, hebt die erfahrene Referentin für das ClearCorrect-System einen weiteren Pluspunkt hervor. „Den Teilnehmern der Aligner-Kurse erschließt sich die Bedienung der Software so intuitiv, dass ich nicht viel erklären muss und die Kolleginnen und Kollegen können ihre Wünsche mit der Software umsetzen.“ 

Cutouts, Attachments, Überkorrekturen und mehr

Die Planungssoftware entwickelt sich stetig und mit dem Vorgänger ließen sich Zähne bereits selbständig in die Endposition bewegen. Jetzt können Anwender zusätzlich die Größe, Tiefe und Rotation der Attachments festlegen und an welchen Zähnen sie platziert werden sollen. „Ich liebe es, mich in die Alignerbiomechanik hineinzudenken und meine Attachments in der gewünschten Größe so zu platzieren, wie ich es möchte“, merkt Dr. Komischke begeistert an. Jede Änderung kann über die Werkzeugleiste der 3D-Steuerelemente (Dr-Modifikationen) angegeben werden. Um die Aligner individuell anzupassen, können nun auch Cutouts und Elastic-Slits, die den Behandlern die Verwendung von Gummizügen in Kombination mit Alignern erleichtern, selbst eingeplant werden. „Diese Funktion habe ich schon lange herbeigesehnt. Jetzt muss ich den Rand des Aligners für Buttons nicht mehr ausstanzen, sondern kann den Aligner bereits entsprechend bestellen“, freut sich die Zahnärztin. „Da ich recht häufig mit Buttons und Elastics arbeite, ist diese Ergänzung in der 4.0-Version ein absolutes Highlight für mich.“

Viele Probleme, die zum Beispiel durch zu starke Vorkontakte oder zu starke Rotationen verursacht werden, könne man vorhersehen und abfangen, stellt Dr. Komischke fest, „wenn man sich die Zeit nimmt, die Features von ClearPilot 4.0 alle zu nutzen, um so einen reibungslosen und zielführenden Ablauf der Behandlung zu gewährleisten.“ ClearPilot 4.0 hat das Portfolio an klinischen Funktionen auch um „Bite Ramps“ erweitert, eine Unterstützung bei der Behandlung von Über- und Kreuzbissen und Zahnfehlstellungen der Kategorie II. Dr. Komischke: „Da Korrekturen wie Kreuzbiss und Tiefbiss relativ häufige kieferorthopädische Begleitbefunde sind, ist es natürlich nicht unerheblich, dass wir die Hilfsmittel haben, um Zähne zu überstellen oder einen Tiefbiss zu beheben.“

Die Dr-Modifikationen verwendet Dr. Komischke auch für die Planung von Überkorrekturen. „Dabei geht es darum, schwierige Bewegungen zu unterstützen, indem einzelne Zähne noch etwas mehr Druck bekommen, etwa bei rotierten Zähnen oder Zähnen, die ich intrudieren möchte.“ Dadurch kann sichergestellt werden, dass sie wirklich am Ende an der richtigen Position stehen. „Oft plane ich die Überkorrektur erst in der Revisionsphase ein, weil ich dann besser abschätzen kann, welche Zähne wirklich mehr Druck brauchen.“ Um Änderungen weiterzugeben, bietet auch das Kommentarfeld eine gute Option, vor allem, so Dr. Komischke, „um allgemeine Anweisungen für den gesamten Fall anzugeben, wie etwa ‚Bitte die Gesamtkraft von 0,3 auf 0,2 mm pro Aligner reduzieren‘ oder ‚Bitte 2mm jeweils nach links und rechts transversal erweitern, um ASR zu reduzieren‘.“

Fazit für die Praxis

 

Software-Tools wie ClearPilot unterstützen Behandler dabei, den Behandlungsplan ihrer Patienten mit transparenten Alignern zu überprüfen und so zu gestalten, dass das bestmögliche Ergebnis erzielt werden kann. Dafür bietet die neue Version ClearPilot 4.0 zusätzliche Features, die u.a. die Attachments und Cutouts betreffen. „Ich persönlich liebe die Überlagerungsfunktion und die Dr-Modifikationen, die es mir erlauben, einzelne Zähne direkt in der Simulation so zu bewegen, wie ich es mir wünsche“, fasst Dr. Komischke zusammen. „Für das Planungsteam ist es unerlässlich, dass ClearPilot 4.0 diese zusätzlichen Features beinhaltet, um Behandlern eine optimale Fallplanung liefern zu können. 

Abgeheilte Alveole 11 Tage postoperativ

Abb. 1: Klinische Ausgangssituation: Patient mit Kl.III, Kopfbiss 23 und Kreuzbiss 26, gnathische Mittellinienverschiebung nach links. (Alle Abbildungen: Praxis Dr. Rebecca Komische, Medebach)

 Membranentfernung 21 Tage postoperativ

Abb. 2: Screenshot aus dem ClearCorrect-Fallplanungstool ClearPilot 4.0. Hier der Behandlungsvorschlag des ClearCorrect-Technikers. Gut zu sehen die Platzierung der Cutouts auf 16,26 für die Knöpfchen sowie die Schlitze bei 33,43 zur Korrektur der Bisslage. Elastics (3,25 inch/6oz.) werden nachts getragen, um die Muskulatur des Unterkiefers nach distal zu dehnen und somit das skelettale Wachstum des Unterkiefers zu bremsen. Außerdem ist eine ASR auf der rechten Seite geplant und Attachments, um die Rotation von 13 und den lingualen Wurzeltorque von 36 zu ermöglichen. Diese Ansicht des ClearCorrect-Behandlungsplans zeigt den angestrebten Endzustand der Zahnpositionen an, was an der Zeitschiene unten abzulesen ist. Es werden in dieser Revision insgesamt 12 Schienen geplant, was einer Tragezeit von 24 Wochen entspricht. Am Ende der Therapie erhält der Patient Retainer-Schienen für die Nacht (R am Ende der Zeitschiene).

Situation vor Re-Entry

Abb. 3: ClearPilot 4.0: Durch einen Klick auf die Schaltfläche DR-MODIFIKATIONEN können Attachments, Cutouts und Bite Ramps auf die jeweilige Zahnfläche hinzugefügt werden. Die Attachments können in ihrer Achse aber auch Länge individuell angepasst werden, was für den fortgeschrittenen Anwender eine große Bereicherung ist.

Präparation des Implantatbetts nach Re-Entry

Abb. 4: Genauso können einzelne Zähne durch einen Doppelklick in der Simulation aktiviert werden und über die sich öffnende Leiste bei Bedarf weiterbewegt werden. Das erspart Zeit, da man keinen Text für die Korrekturen braucht.

Situation nach Implantation

Abb. 5: Die Abbildung veranschaulicht was passiert, wenn der Patient keine Alignertherapie erhält und die Bisslage nicht korrigiert wird: Die natürliche Form der oberen Incisivi würde sich durch den Kopfbiss unphysiologisch schnell abnutzen, was hier im Ansatz schon zu sehen ist.