Nach 19 Aligner Stufen, wurden alle bisherigen Attachments entfernt und für die Revision gescannt, um etwas mehr Overjet zu schaffen. Weitere 11 Aligner Sets wurden geplant und vom Patienten getragen. Um Zahn 11 körperlich besser bewegen zu können, wurde ein 3 x 1 mm horizontales Attachment angebracht. Weitere 0,9mm ASR wurden im Unterkiefer durchgeführt, um die Unterkieferfront weiter zu retrudieren. Im Oberkiefer wurde lediglich zwischen Zahn 11,21 0,3mm ASR appliziert, um das verbleibende schwarze Dreieck zu schließen. Die Revision sollte nie als Fehlversagen eingeordnet werden, sondern vielmehr als Möglichkeit ein hundertprozentiges kieferorthopädisches Ergebnis für den Behandler und Patienten zu erreichen.
Des Weiteren wurde ein Bleaching in der Revisionsphase durchgeführt, um ein ästhetischeres Ergebnis hinsichtlich der Zahnfarbe zu bewirken [5,6].
Ergebnis:
Schon während der Initialphase der Behandlung merkte der Patient an, dass sich sein Biss schon viel besser anfühle. Durch das seitliche Anheben des Bisses, um 1,52mm aufgrund der okklusalen Sperrung der Aligner, verspürte der Patient sofortige Erleichterung. Nach der Revision hatte der Patient eine perfekte Envelope of Function und die drei goldenen Regeln der Okklusion, wie von J.L.Ruiz [8] beschrieben, sind im vollen Umfange umgesetzt worden.
Diese sind:
1. Gleichmäßige statische Kontakte in zentrischer Relation (aber keine Frontzahnkontakte).
2. Sofortiges Disokkludieren der Seitenzähne bei der Protrusion.
3. Die Freie Envelope of Function.
Dadurch war der Patient funktionell rehabilitiert, was eine Entlastung des Kiefergelenks, sowie der Kaumuskulatur zur Folge hatte [9]. Gleichzeitig wurden die inzisalen Schmelzkanten durch die freie Envelope of Function vor übermässiger Attrition geschützt [7]. Die aktive Mundöffnung stieg auf 42mm, passiv auf 50mm.