KENNZAHLEN | | |
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(in Mio. CHF) | H1, 2010 | H1, 2009 |
Nettoumsatz | 392.4 | 384.1 |
Veränderung in % | 2.2 | (6.9) |
Veränderung in Lokalwährungen in % | 4.2 | (3.3) |
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Bruttogewinn | 314.6 | 306.5 |
Marge in % | 80.2 | 79.8 |
Veränderung in % | 2.6 | (9.7) |
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Betriebsgewinn (EBIT) | 98.8 | 93.8 |
Marge in % | 25.2 | 24.4 |
Veränderung in % | 5.3 | (21.7) |
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Reingewinn der Periode | 82.0 | 84.6 |
Marge in % | 20.9 | 22.0 |
Veränderung in % | (3.1) | (15.8) |
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Free Cashflow[1] | 80.3 | 91.8 |
in % vom Nettoumsatz | 20.5 | 23.9 |
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Gewinn pro Aktie (unverwässert, in CHF) | 5.24 | 5.43 |
Veränderung in % | (3.5) | (15.8) |
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Anzahl Mitarbeitende (per 30. Juni) | 2’268 | 2’161 |
Basel, 19. August 2010: In einem weiterhin trägen Marktumfeld meldete die Straumann-Gruppe heute ein Umsatzwachstum von 4% (in LW) für das erste Halbjahr 2010. Damit erwirtschaftete sie einen auf CHF 392 Mio. gestiegenen Nettoumsatz. Das Wachstum im zweiten Quartal beschleunigte sich auf 5% (in LW). Die Anzahl Handelstage war gleich wie im Vorjahr; es gab 2010 keine wesentlichen Akquisitionseffekte. Die Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und anderen Währungen führte zu einem negativen Währungseffekt von 2 Prozentpunkten. Der Nettoumsatz wuchs somit um 2% in Schweizer Franken.
Weitere Kosteneffizienzmassnahmen und eine verbesserte Produktionsleistung steigerten die EBITDA-Marge auf über 31%. Der Betriebsgewinn (EBIT) erreichte CHF 99 Mio., die EBIT-Marge stieg trotz negativer Währungseffekte auf über 25%. Ein negatives Nettofinanzergebnis drückte den Gewinn pro Aktie vor Verwässerung auf CHF 5.24; dennoch belief sich der Reingewinn auf CHF 82 Mio., was einer Marge von 21% entspricht.
Beat Spalinger, President & CEO, erläuterte: «Dieser Erfolgsausweis stimmt trotz des sehr schwierigen Umfelds mit unserer Prognose überein. Die Ergebnisse wurden von höheren Verkaufsvolumen bei den Implantaten getrieben. Neue langfristige Studiendaten belegen die Qualität unserer etablierten Produkte, und wir haben Innovationen für unsere Kunden auf der ganzen Welt hervorgebracht. Diese Errungenschaften und unsere Dienstleistungen ermöglichten es uns, eine konsequente und transparente Preisgestaltung beizubehalten. Wir konnten unsere Margen verbessern und gehen davon aus, dass sich unsere im Februar veröffentlichten Annahmen für das Gesamtjahr bestätigen werden – vorausgesetzt, dass es zu keinen zusätzlichen unerwarteten negativen Währungseffekten kommt.»
UMSATZENTWICKLUNG
Während des Abschwungs führten hohe Arbeitslosigkeit, begrenzter Zugang zu Krediten sowie das schlechte Konsumklima zu weniger Patientenbesuchen in Zahnarztpraxen. Komplexe Behandlungen wurden zum Teil aufgeschoben. Neueste Zahlen deuten jedoch darauf hin, dass sich der Markt für Zahnersatz langsam vom beispiellosen Wirtschaftsabschwung des letzten Jahres erholt.
Das Implantatgeschäft von Straumann zeigte einerseits ein solides, von Volumenwachstum und Produkten der neuen Generation (Bone Level und Roxolid) getriebenes Ergebnis. Die gestiegene Nachfrage nach regenerativen Produkten trug ebenfalls zum Nettoumsatzwachstum bei. Das CADCAM-Geschäft anderseits verzeichnete geringere Umsätze als in der Vergleichsperiode des Vorjahres, hauptsächlich aufgrund sinkender Nachfrage nach Laborscannern. Dies liegt an der Zurückhaltung bei den Dentallaboren, unter den herrschenden Wirtschaftsbedingungen zu investieren sowie daran, dass Kunden die Einführung von Straumanns neuem Scanner- und CADCAM-System in der zweiten Jahreshälfte abwarten. Die Umsätze von CADCAM-Elementen stiegen im Gegensatz hierzu weiter an.
Innovation und herausragende klinische Studienergebnisse unterstützen Wachstum
Gegen Ende des ersten Quartals wurden beeindruckende langfristige Daten zu Straumanns SLA-Implantaten präsentiert. Die Resultate stammen aus der ersten randomisierten kontrollierten klinischen Studie, welche Zehnjahresdaten eines derzeit im Handel erhältlichen Schraubenimplantates mit rauer Oberfläche beinhaltet[2].
Weitere Zehnjahresdaten aus anderen Studien werden demnächst präsentiert. Sie fügen sich in die Reihe langfristiger klinischer Ergebnisse, welche das Implantatsystem und die Oberflächentechnologie von Straumann wissenschaftlich abstützen. Dies ist deshalb von Bedeutung, da Implantatoberflächen und -design zunehmend ins Blickfeld kritischer Betrachtung gelangen.
Roxolid setzt neue Massstäbe
Die Erfolgsgeschichte von Roxolid-Implantaten mit kleinem Durchmesser setzt sich weiter fort – nicht nur hinsichtlich der weiter zunehmenden Verbreitung im Markt, sondern auch aufgrund klinischer Ergebnisse und der Anerkennung durch unabhängige Experten. Roxolid erlangte weitere Zulassungen, und an wichtigen Kongressen weltweit wurden Forschungsergebnisse präsentiert. Zur Unterstützung des laufenden klinischen Programms wurden im zweiten Quartal neue Studien an Zentren rund um die Welt begonnen. Im Mai erhielt Roxolid den «Medical Device Technology of the Year Award» 2009 – eine von Frost & Sullivan für Best Practices im Bereich Innovation vergebene Auszeichnung.
Fortschritte in digitaler Zahnheilkunde
Im ersten Quartal präsentierte Straumann eine Reihe von digitalen Lösungen aus integrierten Technologien und Dienstleistungen; sie beinhalten intra-orale Scanner, computergeführte Chirurgie und ein neues CADCAM-System.
Im zweiten Quartal wurden die intra-oralen iTero-Scanner am europäischen Markt eingeführt, für welchen Straumann die exklusiven Vertriebsrechte besitzt. Intra-orales Scanning ersetzt das unangenehme und weniger präzise Verfahren für einen konventionellen Abdruck. Dem Zahnarzt wird damit die Anfertigung einer 3D-Abbildung der Zähne des Patienten mit einem digitalen Scanner in dessen Mund ermöglicht. Gleichzeitig mit dieser Markteinführung gab Straumann eine neue Software frei, welche die iTero-Scanner mit dem CADCAM-System von Straumann verbindet. Da es sich hierbei um einen neuen Geschäftszweig handelt, musste die Gruppe die erforderlichen Systeme und die notwendige Organisation aufbauen, während dessen Beitrag zum Nettoumsatz sukzessive zunehmen wird.
Ein weiterer Höhepunkt war die Einführung des 2009 erworbenen Systems für geführte Chirurgie, welches mit zahlreichen neuen Funktionen unter der Marke Straumann in ersten europäischen Märkten und den USA lanciert wurde.
Die dritte Komponente der digitalen Lösungen von Straumann ist ein neues CADCAM-System, das an verschiedenen wichtigen Fachtreffen vorgestellt wurde. Es beinhaltet einen neuen Laborscanner sowie Software, die im weiteren Jahresverlauf am Markt eingeführt werden sollen. Das neue CADCAM-Sortiment wird zahngetragene (Inlays, Onlays usw.) und implantatgetragene (verschraubte Brücken usw.) restaurative Anwendungen umfassen.
Ergänzung des regenerativen Sortiments
Der innovativen PEG-Membran für die geführte Knochenregeneration – sie ergänzt das regenerative Sortiment von Straumann – wurde an wichtigen Fachtreffen grosses Interesse entgegengebracht. Zur Unterstützung des Produktes wurden in laufenden klinischen Multicenterstudien weitere Daten gesammelt. Da in Europa und den USA die klinischen Ziele erreicht und die Zulassungen erteilt wurden, ist das Produkt auf dem Weg, im weiteren Jahresverlauf schrittweise am Markt eingeführt zu werden.
Anhaltendes Engagement in Forschung und Entwicklung
Mit dem weiteren Vorantreiben evidenzbasierter Behandlung und Innovation stiegen im ersten Halbjahr 2010 die Investitionen von Straumann in Forschung und Entwicklung auf ein Rekordniveau. Gleichzeitig hielt die Gruppe an ihrem Engagement zur Förderung unabhängiger Forschung fest. Dies zeigte sich bei der Verleihung des André Schroeder-Forschungspreises – einer der renommiertesten Auszeichnungen in der Zahnheilkunde – und dem neu geschaffenen IADR/Straumann Award for Periodontal Regenerative Medicine. Die Preise wurden im April bzw. im Juli verliehen und sind zusammen mit insgesamt CHF 35'000.- dotiert.
ERGEBNISSE IN DEN REGIONEN
Stabiler Fortschritt in Europa
Alle Regionen erwirtschafteten ein Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2010, wobei der Anstieg in Europa bescheidener ausfiel. Der Nettoumsatz in der Region wuchs um 3% (LW) auf CHF 242 Mio. (62% des Gruppentotals). Die Schwäche des Euro und des britischen Pfunds gegenüber dem Schweizer Franken führte zu einem negativen Währungseffekt von fast 4 Prozentpunkten. Im zweiten Quartal beschleunigte sich das Wachstum leicht auf 4% (in LW).
Im gewichtigen deutschen Markt übertrafen die Umsätze das Vergleichsniveau des ersten Halbjahres 2009. Frankreich, Grossbritannien und der iberische Markt erwirtschafteten ein Umsatzwachstum, während der Umsatz in Italien leicht zurückging.
Starkes Ergebnis in Nordamerika
Nach einem weiteren ermutigenden Quartal meldete die Gruppe für das erste Halbjahr einen Anstieg des Nettoumsatzes in Nordamerika um 8% (in LW). Währungseffekte reduzierten das Wachstum in Schweizer Franken auf 6%. Der Nettoumsatz von Straumann in den USA und Kanada belief sich auf CHF 85 Mio. bzw. 22% des Gruppentotals. Neue Implantatprodukte (Bone Level und Roxolid), Sortimentserweiterungen und die Vergrösserung des Verkaufsteams für regenerative Produkte ermöglichten es Straumann, neue Kunden zu gewinnen und ihre Position in der Region zu stärken.
Positiver Trend in Asien/Pazifik
Die Region Asien/Pazifik trug 13% respektive CHF 52 Mio. zum Nettoumsatz der Gruppe bei. Dies entspricht einem Anstieg um 3% (in LW) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009. Der positive Währungseffekt – hauptsächlich wegen der Stärke des japanischen Yen – hob das Wachstum auf 7% in Schweizer Franken. Das dynamische Wachstum in China und positive Entwicklungen in Korea vermochten das schwache Ergebnis in Japan, wo sich der Markt generell weiter abschwächte, mehr als auszugleichen. Das Ergebnis war auch geprägt von grossen Bestellvolumen regionaler Vertriebspartner, nachdem in der Rezession die Lagerbestände reduziert wurden. Ein weiterer Höhepunkt in der Region war die kürzlich erfolgte Zulassung von SLActive® Bone Level-Implantaten in Taiwan.
Solides Wachstum im „Rest der Welt“
Der Nettoumsatz im Rest der Welt stieg um 16% (in LW) auf CHF 14 Mio. respektive 3% vom Nettoumsatz der Gruppe, was die positive Grundnachfrage nach Straumann-Lösungen widerspiegelt, vor allem in Brasilien und Mexiko. Die Wechselkurse für die Region entwickelten sich günstig und hoben das Wachstum in Schweizer Franken auf 23%.
OPERATIVE UND FINANZIELLE SITUATION
Effektives Kostenmanagement
Die Kombination aus höherem Umsatz, grösseren Volumina und entsprechendem Kostenmanagement liess die Bruttogewinnmarge trotz insgesamt negativer Währungseffekte von 40 Basispunkten die Schwelle von 80% überschreiten. Ohne diese Währungseffekte betrug das Margenwachstum 80 Basispunkte.
Fokussiertes Kostenmanagement und Wechselkurseffekte wirkten sich günstig auf die Vertriebs- und Verwaltungskosten aus, die mehr oder weniger stabil bei CHF 195 Mio. blieben – trotz Investitionen in Marketing und Verkauf, hauptsächlich Personal für CADCAM- und regenerative Produkte. Dies war der massgebliche Treiber hinter dem Anstieg der Mitarbeiterzahl um 5% auf 2'268. In Verhältnis zum Nettoumsatz gingen die Vertriebs- und Verwaltungskosten um 90 Basispunkte auf 50% zurück.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen auf CHF 23 Mio., was Ausdruck der Gruppenstrategie ist, trotz des ungünstigen Marktumfelds in Innovation zu investieren. Die Ausgaben entsprechen 6% des Nettoumsatzes und positionieren Straumann an der Spitze der Branche.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation stieg um CHF 4 Mio. auf CHF 123 Mio., hauptsächlich dank der Verbesserung der Bruttogewinnmarge. Die EBITDA-Marge belief sich auf 31%.
Operative Marge währungsbereinigt um 170 Basispunkte verbessert
Nach Amortisation und Abschreibungen in Höhe von CHF 24 Mio. belief sich der Betriebsgewinn (EBIT) auf CHF 99 Mio. Die EBIT-Marge stieg auf 25%, 80 Basispunkte höher als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Bereinigt um negative Währungseffekte verbesserte sich die Marge um 170 Basispunkte.
Das Nettofinanzergebnis belief sich auf minus CHF 4 Mio., im Wesentlichen verursacht durch Verluste auf Devisen- und grösstenteils unrealisierten Absicherungsgeschäften. Der Steueraufwand belief sich auf CHF 13 Mio. (CHF 2 Mio. weniger als im ersten Halbjahr 2009), was einem Steuersatz von 14% entspricht. Der künftig zu erwartende Steuersatz liegt weiterhin im Bereich von 16 bis 17%.
Aufgrund all dieser Effekte belief sich der Reingewinn im ersten Halbjahr 2010 auf CHF 82 Mio., was einer Marge von 21% und einem Gewinn pro Aktie vor Verwässerung von CHF 5.24 entspricht.
Höheres Nettoumlaufvermögen drückt auf operativen Cashflow
Der Geldfluss aus operativer Geschäftstätigkeit ging um 16% auf CHF 90 Mio. zurück, hauptsächlich aufgrund einer durch höhere Verkäufe getriebenen absoluten Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Forderungsausstände in Tagen verringerten sich zur Jahresmitte um 2 auf 53 Tage.
Mit CHF 10 Mio. lagen die Investitionen weit unter denen des ersten Halbjahres 2009. Dank der Produktionsausweitung in den vergangenen Jahren waren niedrigere Kapitalinvestitionen in Sachanlagen und Software erforderlich.
Der Free Cashflow belief sich auf CHF 80 Mio., was einer Marge von 21% entspricht. Im Berichtszeitraum gab es keine akquisitionsbedingten Investitionen.
Der Geldabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug nach Auszahlung der ordentlichen Dividende von CHF 59 Mio. und dem Erlös von CHF 3 Mio. aus dem Verkauf eigener Aktien insgesamt CHF 56 Mio.
Im Ergebnis beliefen sich die liquiden Mittel am 30. Juni 2010 auf CHF 279 Mio. Zusammen mit einer hohen Profitabilität (ROE = 28%) verleiht dies der Gruppe einen hohen Grad an Flexibilität.
AUSBLICK (unter Vorbehalt unvorgesehener Ereignisse)
In einem nach wie vor unsicheren Wirtschaftsumfeld erwartet Straumann für 2010 weiterhin ein Marktwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Aufgrund ihrer klinisch bewährten, innovativen Produkte, organisatorischen Stärke, Marktpräsenz sowie differenzierter Dienstleistungen ist die Gruppe überzeugt, ein überdurchschnittliches Wachstum zu erzielen. Mit dem Anspruch «simply doing more» für Kunden und Patienten wird sie auch 2010 in alle Geschäftsbereiche, in ihre Innovationspipeline sowie in ihre Marketing- und Vertriebsorganisation investieren, um überlegene Behandlungslösungen und Dienstleistungen anzubieten.
All dies berücksichtigend und unter der Annahme, dass es keine weiteren unerwarteten negativen Währungseffekte geben wird, erwartet die Gruppe für das Gesamtjahr 2010 einen Umsatz (in Schweizer Franken) und eine operative Marge auf mindestens dem gleichen Niveau wie im Vorjahr – trotz zusätzlicher Betriebsaufwendungen in der zweiten Jahreshälfte in Zusammenhang mit der Einführung neuer Produkte/Technologien in den Bereichen Digitalisierung und Regeneration.
[1] Geldfluss aus Betriebstätigkeit abzüglich Investitionen zuzüglich Rückzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen
[2] K. Fischer: ‘10-year outcome of SLA implants in the edentulous maxilla'; präsentiert am ITI World Symposium in Genf, Schweiz, April 2010