Genf, 17. April 2010: Mit dem André Schroeder Forschungspreis ist heute in Genf eine der angesehendsten Auszeichnungen in der Zahnmedizin verliehen worden. In einer Zeremonie anlässlich des World Symposiums des Internationalen Teams für Implantologie (ITI) hat Beat Spalinger, Präsident und CEO von Straumann, den Preis an die Gewinnerin Dr. Maria Retzepi überreicht. Dr. Retzepi ist Spezialistin für Parodontologie und Dozentin am Londoner University College Eastman Dental Institute.
Ausgezeichnet wurde Maria Retzepi für Ihre Arbeit „The Effect of Experimental Diabetes on Guided Bone Regeneration“, in welcher sie die Auswirkungen von kontrollierter sowie unkontrollierter Diabetes auf Vorgänge in Körperzellen und auf genetische Profile von Zellen während des Heilungsprozesses nach bei geführter Knochenregeneration untersucht.
Maria Retzepi hat ihre Ausbildung als Dentalchirurgin an der Fakultät für Dentalmedizin der Universität Athen absolviert, wo sie auch den Master of Science in oraler Biologie sowie ein Diplom über die klinische Spezialisierung in Parodontologie mit Auszeichnung erhielt. Sie schloss ein klinisches Stipendienprogramm in den Bereichen Parodontologie und Zahnprothetik an der zahnmedizinischen Klinik der Universität Bern ab. Ihre Promotion als PhD erlangte Maria Retzepi am University College London, Eastman Dental Institute, wo sie derzeit als klinische Dozentin tätig ist.
Geführte Knochenregeneration
Der Begriff der geführten Knochenregeneration umschreibt in der Zahnmedizin die Technik, eine Membran über dem behandelten Teil des Knochens als Barriere einzusetzen, die das Einwachsen von Weichgewebe in den für den neuen Knochen benötigten Raum verhindert.
Diabeteserkrankungen können die Knochenheilung bereits in einem frühen Stadium gefährden. Die Arbeit von Maria Retzepi zeigt, dass eine geführte Knochenregeneration eine signifikante – wenn auch verzögerte – Bildung von neuem Knochen fördern kann. Die Behandlung mit Insulin zur Kontrolle des Diabetes kann die Fähigkeit zur Knochenregeneration unterstützen. Neue Erkenntnisse über die genetischen Aspekte des Kreislaufs könnten zu neuen Ansätzen bei der Behandlung von oralen Knochendefekten bei Diabetespatienten führen.
Über den André Schroeder Forschungspreis
Der begehrte, mit 20’000 Schweizer Franken dotierte Preis wurde 1992 erstmals verliehen und hat zum Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der dentalen Implantologie und auf verwandten Gebieten zu fördern. Er wird zu Ehren von Professor André Schroeder (1918–2004) verliehen – einem Pionier der Dentalimplantologie, der für die Entwicklung der modernen Zahnheilkunde einen grossen Beitrag leistete. Der von Straumann gesponserte André Schroeder Forschungspreis widerspiegelt das Engagement der Straumann-Gruppe in der Forschung und der Entwicklung, wo sie zu den führenden Unternehmen in der Branche zählt.
Die bisherigen Empfänger dieser Auszeichnung sind: Dieter Weingart (1992), Franz Sutter (1993), Daniel Buser (1995), David Cochran (1996), Joachim Hermann (1997), Siegfried Heckmann (1998), Alexandra Behneke (2000), Leif Persson (2001), Lisa Mayfield (2002), Yuelian Liu (2003), Michael Hänggi (2004), Xiaolong Zhu (2005), Karthikeyan Subramani (2006) und Frank Schwarz (2007).
Mit mehr als 3'800 Teilnehmenden hat sich das ITI World Symposium zu einem der führenden wissenschaftlichen Kongresse für Dentalimplantologie und damit verwandte Gebiete entwickelt. Damit bietet es das ideale Umfeld für die Verleihung des André Schroeder Forschungspreises – nicht zuletzt, weil Prof. Schroeder einer der Gründer des ITI war.